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Wegwerfgesellschaft

Fördern Unternehmen die Wegwerfgesellschaft mit Produkten, deren Haltbarkeit durch Sollbruchstellen begrenzt ist? Diesem seit Generationen bestehenden Verdacht gingen wieder einmal deutsche Wissenschaftler nach, der folgende Beitrag zeigt die Resultate auf.

Der Weg in die Wegwerfgesellschaft

Jeder kennt das Phänomen aus eigener Erfahrung: Elektrogeräte jeglicher Art gehen meist dann kaputt, wenn die Garantie abgelaufen ist. Seit Jahrzehnten wird darüber spekuliert, ob die Hersteller bewusst Schwachstellen in die Geräte einbauen, welche vorzeitiges Versagen herbeiführen und zum Neukauf zwingen. Bislang gelang die Beweisführung nicht, auch die Wissenschaftler des Freiburger Ökoinstituts suchten mehr als zwei Jahre vergeblich. Deren Studie belegt jedoch die Existenz der Wegwerfmentalität und will Wege aus ihr aufzeigen.

Elektrogeräte gehen immer früher kaputt

In der Tat stellten die Forscher bei großen Haushaltsgeräten eine kontinuierlich sinkende Lebensdauer fest:

  • Waschmaschinen lebten früher 14 Jahre, mittlerweile sind es nur noch 13 Jahre.
  • Notebooks wurde früher eine Lebensdauer von sechs Jahren nachgesagt, aktuell sind es nur noch fünf Jahre.

Die Forscher kamen auch dahinter, warum wir in einer Wegwerfgesellschaft leben. Demnach planen die Produzenten tatsächlich die Lebensdauer ihrer Waren, allerdings nur, um den Verbrauchern entgegenzukommen. Denn die Konzerne beschäftigen sich intensiv mit den Gewohnheiten ihrer Zielgruppen und bauen zunehmend Dinge, die so lange wie nötig und nicht wie möglich halten. Natürlich wollen die meisten solventen Verbraucher immer das neueste Smartphone, gleichwohl haben sie ein Anrecht auf eine dem Preis entsprechende Qualität. Problematisch ist, wenn Unternehmen aus eigenen Interessen eine Wegwerfgesellschaft kreieren, denn der enorme Elektroschrott belastet zunehmend die Umwelt.

Alle Beteiligten müssen ein Ende der Wegwerfgesellschaft wollen

Mit immer kürzeren Haltbarkeitszyklen erzeugen wir immer mehr Müll, der letztendlich ein frühzeitiges Ende unseres wertvollsten Besitzes herbeiführt: der Erde. Konzerne müssen langlebige Produkte herstellen und davon absehen, ihre Kunden aus Gründen der Umsatzsteigerung stets zum Erwerb neuester Modelle zu verführen. Alle Produkte sollten zudem einfach zu reparieren sein und die Verbraucher müssen aufhören, jedem Techniktrend hinterherzulaufen. Die Studienautoren treffen damit den Kern des Problems, sie wissen aber auch, dass der Ansatz nicht einfach umzusetzen ist.

zum Artikel „Verpackungsmüllberg wächst“

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