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Verpackungsmüllberg

In Deutschland wächst der Verpackungsmüllberg aus zwei Gründen: dem Online-Handel und dem zunehmenden Trend zum Wegwerfen. Während die Grünen dem Müllberg mit einer Wertstofftonne begegnen wollen, weckt er bei Unternehmern Kreativität.

Vermeidbarer Verpackungsmüll

Zunehmend viele Deutsche kaufen modische Bekleidung beim Online-Handel. Da sie nur in den wenigsten Fällen ihre Konfektionsgröße sicher angeben können, bestellen sie gleich mehrere Größen und behalten nur die Passende. Ähnlich verfahren sie mittlerweile auch bei anderen Produkten und tragen die Verantwortung für den rapide wachsenden Verpackungsmüllberg.

Besorgniserregende Zahlen

Einer Anfrage grüner Politiker entsprechend, produzierte jeder Bundesbürger 2013 etwa 212,5 Kilogramm an Verpackungsmüll. Zehn Jahre vorher lag die Pro-Kopf-Menge noch bei 187,5 Kilogramm. Innerhalb eines Jahrzehnts ist der Verpackungsmüllberg von 15,5 auf 17,1 Tonnen jährlich angewachsen. Die Bundesregierung sieht den Hauptverursacher im Online-Handel, denn Kartons und Papier bilden die größten Anteile am Verpackungsmüll.

Als weiteren Verursacher haben die Politiker den Wegwerftrend beim Kaufverhalten ausgemacht. Viele Verbraucher wie z.B. Singles und Senioren greifen außerdem zu kleinen Portionen. Dies ist zwar verständlich, führt jedoch zu wachsenden Müllbergen.

Ein Appell an die Verbraucher und die Wertstofftonne

Der Umweltausschuss der Grünen ermahnt Konsumenten zur Vermeidung von unnötigem Verpackungsmüll und verlangt von der Regierung dazu Anreize für den Handel. Da ein gewisses Maß an Verpackung jedoch immer erhalten bleibt, muss auf Materialien bestanden werden, die sich bestmöglich recyceln lassen. Der unvermeidbare Verpackungsmüll soll zukünftig in einer Wertstofftonne gesammelt und ebenso wie Kunststoffe oder Metalle einer weiteren Verwendung zugeführt werden.

Geld verdienen mit Verpackungsmüll

Noch einen Schritt weiter gehen innovative Jungunternehmer, die aus alten Verpackungen mit viel Kreativität neue Produkte herstellen und dabei vor allem junge Verbraucher als Zielgruppe fokussieren. Die Jugend ist wesentlich umweltbewusster und zieht selbstbewusst Produkte aus wiederaufbereiteten Materialien vor. Und so finden Einkaufsbeutel aus recycelten Softdrinkverpackungen oder Taschen aus Lkw-Planen reißenden Absatz bei jungen Konsumenten, und dies nicht erst seit dem Bekanntwerden der aktuellen Verpackungsmüll-Herausforderung.