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Deutsche Verbraucher haben eine Aversion gegen das Risiko und suchen daher nach der vermeintlich sicheren Geldanlage. Sie entscheiden sich nach wie vor für Festverzinsliches, Sachwerte oder Dividendentitel und übersehen dabei, dass Sicherheit ein relativer Begriff ist.

Sicherheit

 

Die Anlage in Dividendenaktien

Anleger sehen angesichts bereits hoher Notierungen kaum noch sichere Kursgewinne bei Aktien. Sie entscheiden sich folgerichtig für die Geldanlage in Wertpapieren von Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten. Bei richtiger Auswahl ist den Verbrauchern auch dann die Auszahlung sicher, wenn die Notierungen auf Talfahrt gehen.

Das Problem dieser Vorgehensweise ist jedoch die vernachlässigte Diversifikation – jedes Investment sollte zur Risikominderung möglichst breit gestreut werden. Stattdessen konzentrieren sich die Anleger auf wenige Titel und hoffen auf zuverlässig eintreffende Zahlungen. Eine Studie untersuchte das Verhalten amerikanischer Verbraucher bei der Geldanlage und brachte überraschende Ergebnisse zutage. Bei fast 100.000 Anlegern bestand das Portfolio aus einer einzigen Dividendenaktie. Sie setzen sich enormen Gefahren aus, denn auch bei Großkonzernen können Überraschungen zu Zahlungsausfällen führen.

Die kostengünstige Geldanlage als risikoarme Alternative

Ein sicheres Investment sollte wenig Kosten mit sich bringen, denn dadurch bleibt die Rendite weitgehend erhalten. Wer seine Geldanlage statt durch Einzeltitel mit ­Dividenden-ETFs gestaltet, kauft sich mit geringen Kosten in einen Gesamtmarkt ein und reduziert damit sein Risiko. Exchange Traded Funds (ETF) decken breite Spektren ab, sind vergleichsweise kostengünstig und werden von Steuervorteilen begleitet. Ungeachtet der Anlegerentscheidung für Aktien, Immobilien oder Festverzinsliches gilt beim Investieren eine wichtige Regel: Jeder für Kosten aufgewendete Euro fehlt letztendlich beim Investment und kann keine Rendite generieren.

Hohe Preise gefährden die Sicherheit

Das gilt nicht nur für das Segment Aktien, auch bei Immobilien erhöhen steigende Preise die Gefahr von Rückschlägen. Experten meinen zwar, dass es derzeit keine Blasenbildung bei Immobilienwerten gibt, allerdings ermutigen die Häuserpreise in den bevorzugten Lagen einiger Metropolen zu gegenteiligen Ansichten. Wer hier und heute einsteigt, generiert bei seiner Geldanlage kaum die gewünschte Sicherheit.

Weitere Gefahren bei der Geldanlage

Anhaltend niedrige Zinsen und haltlose Prognosen sind weitere Gefahren für die Sicherheit bei der Geldanlage. Das Niedrigzinsniveau ermutigt auch diejenigen Leute zur Darlehensaufnahme, die sich bei höherem Zinspegel niemals einen Kredit leisten würden. Eine auf Krediten aufgebaute Geldanlage kann niemals die angestrebte Sicherheit erzeugen, denn die Zinsen bleiben nach Expertenansicht nicht ewig bei Werten nahe null, sondern werden langfristig betrachtet wieder ansteigen.

Verbrauchern, die ihre Finanzierung in der Gegenwart knapp kalkulieren, droht dann ein böses Erwachen. Des Weiteren hat der Eigenheimerwerb als Geldanlage noch ein bereits angesprochenes Manko: Es mangelt an ausreichender Diversifikation, weil oft das gesamte Vermögen des Hausherrn involviert ist.

Riskante Investments in empfohlene Sachwerte

Die vermeintlich sichere Geldanlage wird oft zur Illusion, insbesondere dann, wenn sie von Prognosen angetrieben wurde. Bestes Beispiel dafür ist Gold, das gelbe Edelmetall wurde in den vergangenen Jahren von zahlreichen Sparern erworben, weil einerseits der Kurs konstant stieg und andererseits die Mediengurus zum Kauf anregten. Das Investment in Gold galt als krisensicher, die Branche sprach sogar vom einzig sicheren Hafen.

Mittlerweile hat sich der Wert des Edelmetalles um etwa 40 Prozent verringert, nur die wenigsten Investoren sind bei ihrer Geldanlage noch im grünen Bereich. Der dramatische Kursverfall sollte Anleger dazu anregen, in allen Anlageklassen konsequent auf Vorhersagen zu verzichten.
Unabhängig davon darf ein Teil des Vermögens in (physischem) Gold diversifiziert sein.

Die Illusion als Gefahr beim Investieren

Viele Anleger bevorzugen aus ihrer Sicht gefahrlose Geldanlagen, doch geben sie sich bei den erzielbaren Erträgen oft Illusionen hin. Sparkonten und Festgeldanlagen sind zwar weitgehend sicher, allerdings tragen Verzinsungen unterhalb von einem Prozent langfristig zur Vermögensvernichtung bei. Selbst die derzeit geringen Inflationswerte liegen über den Erträgen. Alles, was nach Abzug der Teuerung verbleibt, sind negative Zinsen. Den meisten Verbrauchern wird dieser Effekt der Geldanlage erst dann klar, wenn sie nach Jahren aufgelöst und für eine Anschaffung verwendet werden soll.