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Klimawandel

Mit den steigenden Temperaturen wird eines deutlich: Der Klimawandel hat die deutschen Metropolen bereits erreicht. Städteplaner stehen vor schwierigen Entscheidungen, einerseits könnten Grünflächen zur Entschärfung beitragen, andererseits muss mehr Wohnraum in den Ballungszentren geschaffen werden.

Der Klimawandel kommt unaufhaltsam

In der deutschen Bankenmetropole Frankfurt stiegen die sommerlichen Temperaturen in der Vergangenheit auf gut 30 Grad an. Die als „Hundstage“ bezeichnete Periode kam meist im Juli oder August und hielt kaum eine Woche an. Mittlerweile bedeuten wirklich heiße Tage in Frankfurt nahezu 40 Grad und sie kommen bereits im Frühsommer sowie in weit größerem Ausmaß als vor einem halben Jahrhundert. Der Klimawandel wurde einst als die eigenwillige Vision einiger Ökospinner bezeichnet, inzwischen ist er in deutschen Großstädten zur erbarmungslosen Realität geworden.

Mehr heiße Tage und keine Lösungen

Städtebauer und Klimaforscher sind sich einig: Die Anzahl der unerträglich heißen Sommertage wird sich in den kommenden Jahren deutlich erhöhen. Zum einen ist dies die Auswirkung einer unaufhaltsamen Erderwärmung, zum anderen rächen sich jetzt die städtebaulichen Fehler der Vergangenheit. Mit dem Bau dicht beieinander stehender Häuser und Straßen dazwischen nimmt die gespeicherte Hitze kontinuierlich zu. Grünflächen verhinderten bislang die zu starke Aufheizung, doch die verschwinden im Zuge der Baumaßnahmen. Im Ergebnis sinken die Temperaturen auch nachts kaum noch wirklich, das Backofenklima fordert zunehmend Opfer unter den Senioren. Die Städteplaner wissen um den angenehmen Effekt von mehr Grünflächen, doch sie müssen auch Wohnraum für Zuzugswillige aus ländlichen Regionen schaffen.

Wie könnte dem Klimawandel effizient begegnet werden?

Die Stadt Freiburg im Breisgau hat sich schon vor einigen Jahrzehnten auf den Klimawandel eingestellt. Das gesamte Stadtzentrum wird von Wasserläufen durchzogen, breite Alleen und Parks sind über das ganze Stadtgebiet verteilt. Im Ergebnis können sich die Freiburger nicht über unerträglich heiße Tage beklagen. Die sogenannten „­Bächle“ sorgen in Verbindung mit sattem Grün für ein ausgeglichenes Klima. Das Modell Freiburg wäre in allen Metropolen als Antwort auf den Klimawandel geeignet, doch leider stehen dem oft anderweitige Interessen gegenüber. Einzelprojekte mögen prestigeträchtig sein, allerdings sind sie keine wirklichen Lösungen.