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Effiziente Märkte sind von dem amerikanischen Ökonomen Eugene Fama in einer umfangreichen Forschungsarbeit erkannt und beschrieben worden, die Arbeit resultierte 2013 im Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Sie regen seither immer wieder zu Debatten an, dieser Beitrag liefert Argumente.

Was sind effiziente Märkte?

Bei der von Fama aufgestellten Hypothese handelt es sich um ein Verhaltensmodell von Kapitalmärkten. Der Professor untersuchte effiziente Märkte seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Seine wichtigste Aussage: Die Preise an effizienten Märkten beinhalten alle öffentlich erhältlichen Informationen mit Relevanz.

Warum verändern sich die Notierungen permanent? Es sind die Marktteilnehmer, welche auf ständig eintreffende Informationen mehr oder weniger heftig reagieren und damit die Kurse in unterschiedliche Richtungen treiben. Bei negativen Nachrichten handeln die Akteure bestürzt oder panikartig, sie verkaufen und bringen damit die Notierungen auf niedrigere Werte.

Effiziente Märkte können nicht geschlagen werden

Der Versuch, besser als die Märkte des 21. Jahrhunderts zu sein, erfordert enorme Risikobereitschaft und führt der Erkenntnis des Professors folgend meist zu empfindlichen Verlusten. Vor einigen Jahrzehnten konnten Marktteilnehmer noch besser als die Börse abschneiden, denn in dieser Zeit gab es noch Insiderinformationen. Diese sind allerdings mit der Einführung schneller Nachrichtenübermittlungen verschwunden, effiziente Märkte lassen allen Teilnehmern die gleichen News zu identischer Zeit zukommen.

Sehr umstritten und trotzdem richtig

Effiziente Märkte werden in ihrer Konsequenz bei Weitem nicht von allen Wissenschaftlern akzeptiert. Robert Shiller, ein anderer Nobelpreisträger, glaubt beispielsweise nicht an die Unvorhersehbarkeit. Seiner Meinung nach gibt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei Unternehmensaktien Aufschluss über die weitere Entwicklung. Allerdings kann keiner der beiden Wissenschaftler den Kollegen von der Richtigkeit seiner These mit greifbaren Beweisen überzeugen.

Gleichwohl sind effiziente Märkte keine Spielkasinos, gewagte Aktionen wie Stock-Picking bestrafen sie mit oft herben Verlusten. Sie lassen sich nicht bezwingen, allerdings offerieren sie passiv und diversifiziert aufgestellten Anlegern alle Renditen, die sie zu bieten haben. Übrigens sind auch Prognosen keine Instrumente, die an effizienten Märkten weiterhelfen.