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Gaspreis

Gasversorger ignorieren konsequent den Preisverfall des Rohstoffs und verdienen aufgrund der Trägheit ihrer Kunden Milliarden. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass Verbraucher in anderen Segmenten genau informiert sind und nur den Gaspreisen wenig Aufmerksamkeit zollen.

Der ansonsten vorherrschende Geiz lässt den Gaspreis außer Acht

Bei Lebensmitteln neigen viele Verbraucher angesichts von Cent-Beträgen dazu, woanders einzukaufen. Sie gehen oft für die Ersparnis einiger Cent zum billigeren Anbieter. Noch deutlicher tritt dieses Verhalten an der Tankstelle zutage, dort entscheiden sogar einige Zehntel-Cent über Volltanken oder Weiterfahren. Im Vergleich dazu scheinen Gasversorger eine Ausnahme beim Einkaufsverhalten darzustellen. Nicht nur, dass sehr wenige die aktuellen Gaspreise kennen. Es scheint auch eine unverständliche Solidarität zum gegenwärtigen Anbieter zu bestehen, denn selbst erwiesene Einsparungen von 100 Euro oder mehr sind kein Wechselgrund.

Milliardengeschenke an die Gasversorger

Die von der Regierung initiierte Liberalisierung des Gasmarkts greift nicht, weil die Endverbraucher nicht aktiv werden und damit den Anbietern ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Laut einer Ermittlung der Bundesnetzagentur hat lediglich jeder zehnte Privatkunde innerhalb des vergangenen Jahres seinen Anbieter gewechselt. Dazu waren jedoch viele aufgrund eines Wohnungswechsels gezwungen.

Die Verbraucher könnten allerdings – Einigkeit vorausgesetzt – erheblichen Druck auf die Preisgestaltung vieler Gasanbieter ausüben, wenn sie von den gegebenen Möglichkeiten Gebrauch machen würden.

Wechsel statt teure Grundversorgung

In der Regel landen Verbraucher beim Versorger zunächst in der kostenintensiven Grundversorgung, welche mit etwa 7,5 Cent erheblich teurer als jeder andere Tarif ist. Ein wenig Interesse seitens der Kunden, und schon wären sie selbst ohne Anbieterwechsel in einem günstigeren Sondertarif. Den nehmen mittlerweile mehr als 50 Prozent aller Haushalte in Anspruch. Der Rest zahlt weiterhin für die teure Grundversorgung und kümmert sich nicht um einen günstigeren Gasversorger.

Anbieterwechsel jederzeit eine Option

Gerade mit kurz laufenden Verträgen ist der Wechsel zu einem günstigeren Gasversorger ein Kinderspiel. Verbraucher müssen lediglich Wechselabsichten bekunden, um die Formalitäten kümmert sich dann der neue Anbieter. Voraussetzung dafür sind zunächst ein objektiver Vergleich, die Überwindung psychologischer Hemmschwellen und der echte Wille zum Sparen.

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