06471 3 777 888 mail@schevefinanz.de

sinkende Zinsen

Der langsame Tod der Lebensversicherung tritt in eine entscheidende Phase ein, da der Gesetzgeber zukünftig auf die Vorgabe von Garantiezinsen verzichtet. Damit haben die Verträge als Grundlage zur Altersvorsorge endgültig ausgedient.

Das Bundesfinanzministerium ignoriert die Dramatik

Verbraucher bauten jahrzehntelang auf die garantierten Zinsen, welche die Altersvorsorge langfristig sicherstellten. Wenn bei neuen Verträgen zukünftig keine Garantiezinsen mehr vorgeschrieben werden, entfällt das Hauptargument für den Abschluss.

Der damit verbundenen Ratlosigkeit vieler Verbraucher wird von Regierungsseite mit verharmlosenden Einlassungen begegnet. Zum Jahresanfang 2016 soll das Versicherungsgesetz mit den europaweit geltenden Eigenkapitalvorschriften von Solvenzy II in Einklang gebracht werden. Dazu wird eine europäische Aufsicht ins Leben gerufen und garantierte Zinsen werden bei der Lebensversicherung überflüssig. Policenbesitzer und Verbraucher mit Absichten müssen sich auf neue Bedingungen einstellen.

Wie sollen Vertragsinhaber reagieren?

Nicht jede Lebensversicherung verliert nun ihre Eignung zur Altersvorsorge. Verträge, die vor 15 bis 20 Jahren abgeschlossen wurden, sind noch mit Garantiezinsen um die vier Prozent versehen und sollten weitergeführt werden.

Bei Policen, die weniger als zehn Jahre alt sind und etwa zwei Prozent Zinsen garantieren, wird eine genaue Prüfung empfohlen. Sie könnten wie bisher oder beitragsfrei weiterlaufen.

Wer jedoch gerade jetzt an eine Lebensversicherung zur Altersvorsorge denkt, sollte sein Vorhaben mit einem unabhängigen Finanzberater besprechen. In der Regel wird dieser davon abraten, weil er mit umfassendem Fachwissen ausgestattet die Entwicklung im Ganzen überblickt. Zudem kennt ein unabhängiger Finanzberater Alternativen, die attraktivere Erträge als die Lebensversicherung generieren und seitens der Sicherheit keine Wünsche offenlassen.

Ein weiteres Argument gegen die Lebensversicherung

Ein weithin wenig bekanntes Manko dieser Verträge besteht in den hohen Vertriebskosten, die auch schon 20 Prozent der Beiträge verschlingen. In der Praxis werden daher die effektiven Einzahlungen dezimiert und nur auf die reduzierte Summe erhält der Policeninhaber die aktuell geringe Verzinsung von 1,25 Prozent. Jeder ETF-Sparplan rentiert dagegen nahezu in vollem Umfang und bringt langfristig ein Vielfaches an Ertrag. Wem die Absicherung der Familie am Herzen liegt, schließt idealerweise eine kostengünstige Risikolebensversicherung ab und steckt den übrigen Betrag in langfristige ETF-ähnliche Investments.